Feuchte Wände und ein modriger Geruch: Nässe und Feuchtigkeit im Keller sind ein großes Problem. Und wo Feuchtigkeit ist, da gedeiht der Schimmel. Nicht immer ist klar, woher die Feuchtigkeit kommt. Wer das nicht weiß, kann das Problem nicht lösen. Ein feuchter Keller kann viele Ursachen haben.
Die gute Nachricht: Nicht immer ist eine aufwändige Sanierung nötig. Liegt die Ursache der hohen Feuchtigkeit im Hausinneren, ist zum Beispiel ein Rohr undicht? Das lässt sich häufig relativ einfach, schnell und preiswert beseitigen. Zumindest dann, wenn keine Wände aufgestemmt werden müssen.
Falsches Lüften begünstigt feuchte Keller
Manchmal genügt es, das Verhalten zu ändern. Falsches oder ungenügendes Lüften begünstigt hohe Feuchtigkeit im Keller.
Eine Grundregel: Bei hohen Außentemperaturen den Keller nicht tagsüber lüften.
Warme Luft speichert wesentlich mehr Feuchtigkeit als kalte Luft. Kühlt warme Luft im Keller ab, dann gibt sie die Feuchtigkeit an die Kellerwand ab.
Individuelle Ursachenanalyse durch Profis
Wer die Feuchtigkeit in seinem Keller nicht auf eigene Faust beheben kann, lässt sich am besten von uns – dem Handwerkerforum Heuberg – beraten. Geht die Feuchtigkeit nicht auf die fehlende horizontale Abdichtung zurück, dann kann es sein, dass die Luft durch die Seiten der Kellerwände eindringt. Profis nennen das vertikale Durchfeuchtung.
Defekte Schutzanstriche verursachen meist die vertikale Durchfeuchtung. Bitumen — die schwarze Abdichtung für die Kellerwanne – zersetzt sich nach rund 30 bis 40 Jahren. Der Aufwand ist hoch, diese Abdichtung zu erneuern. Die Außenmauern werden rund um das Haus bis auf die Sohle aufgegraben und neu abgedichtet. Terrassen, Wege und Treppen werden entfernt und nach der Sanierung neu gelegt.
Bei Nässe von außen wird es schnell teuer
Sind die Kellerwände in einem älteren Gebäude feucht? Das kann an der fehlenden horizontalen Abdichtung liegen. Eine horizontale Abdichtung kann nachträglich eingezogen werden, das bestätigt auch der Verband Privater Bauherren (VPB) in Berlin. Man kann zum Beispiel das Mauerwerk innen oder außen stellenweise aufschlitzen und Bleche einschieben. Die Bleche stoppen die Feuchtigkeit, die aus dem Erdreich nach oben steigt.
Die horizontale Absperrung gegen aufsteigende Nässe aus dem Erdreich wird beim Hausbau in der Regel zwischen die ersten beiden Steinreihen gelegt. Die Barriere besteht gewöhnlich aus Folie, Dachpappe oder Edelstahlblech. Alternativ kann Epoxidharz oder Zement ins Mauerwerk gespritzt werden. Das schließt die Poren.
Drainagen warten lassen
Bei fehlenden oder überforderten Drainagen oder hohem Grundwasserstand kann Wasser über die Lichtschächte der Kellerfenster eindringen. Zum Beispiel dann, wenn sich an Hanggrundstücken Sickerwasser sammelt oder die Drainagen mit intensiven Niederschlägen überfordert sind. Experten vom TÜV Süd empfehlen: Drainagen alle zehn Jahre vom Fachmann warten und spülen lassen. So leisten Drainagen dauerhaft verlässlich ihren Dienst.
Zum Foto: Aktuell haben wir kein Foto von einem feuchten Keller. Vielleicht gefällt Ihnen obiges Bild mit Blick auf das Haus mit Gaube und trockenem Keller auch.